Wenn die Kinder in die Schule kommen, möchten sie in der Regel möglichst schnell Lesen, Rechnen und Schreiben lernen. Ausgehend von den Namen der Kinder werden bereits vom ersten Schultag an Buchstaben kennen gelernt. Gerade in den ersten Klassen kann man fast täglich beobachten, wie groß der Lernzuwachs bei jedem einzelnen Kind ist.
Neben dem Üben von Buchstaben und Zahlen werden in den ersten Wochen ganz gezielt die Grundlagen für das selbstständige Lernen angelegt. Die Bewältigung eines gesamten Schulvormittages ist für viele Schulanfänger zunächst noch eine sehr anstrengende Herausforderung. Da ist es nötig, viel Raum für gezielte Bewegungseinheiten zu lassen, Zeit zum Spielen zu haben und Schritt für Schritt die Phasen des Arbeitens wachsen zu lassen. Der Umgang mit Arbeitsmaterialien, das Abheften von Arbeitsblättern und die Organisation und die Orientierung innerhalb des Klassenraumes werden geübt. Auch das Einführen von Regeln für das Miteinander in der Klasse und auf dem Schulhof ist eine wichtige Aufgabe. Sind diese Grundlagen gelegt, kann dem Erarbeiten von gezielten Unterrichtsinhalten noch mehr Raum gegeben werden.
Für den Deutschunterricht bedeutet das in erster Linie das Einführen der großen und kleinen Druckbuchstaben. Durch das Schreiben werden die Kinder an das Lesen heran geführt. Da jedes Kind sein eigenes Lerntempo hat, werden die Klassen 1 und 2 als eine Einheit gesehen. Das bedeutet, dass der Leselehrgang eines Kindes nach Möglichkeit am Ende der 2. Klasse abgeschlossen sein sollte. In der 2. Klasse wird die Schreibschrift geübt. Das richtige Schreiben von Wörtern, der Aufbau eines Grundwortschatzes, rückt in den Blickpunkt. Die Kinder unterscheiden Namenwörter, Tuwörter und Wiewörter. Sie üben die Großschreibung der Namenwörter und lernen das Alphabet. Das Nachschlagen von Wörtern im Wörterbuch wird geübt und der Umfang der zu lesenden und schreibenden Texte wird kontinuierlich größer. Die Kinder stellen Bücher vor, die sie gelesen haben. Es gibt Zeiten, in denen das freie Lesen in Büchern aus der Klassenbibliothek gefördert wird. In der 2. Klasse beginnen die Kinder mit dem Computer-Leseförderungsprogramm „Antolin“, bei dem es darum geht, zu einem gelesenen Buch möglichst viele Quizfragen richtig beantworten zu können. Das erhöht die Lesemotivation und macht den meisten Kindern viel Spaß.
Im Mathematikunterricht wird in der 1. Klasse im Zahlenraum bis 20 gearbeitet. Dabei geht es zunächst darum, die Ziffern zu üben und eine Vorstellung von Zahlen und Fertigkeiten in den Grundrechenarten zu vermitteln. Dieser Prozess wird durch zahlreiches Anschauungsmaterial unterstützt. Regelmäßig gehen alle Kinder der Schule Marschweg in die Mathewerkstatt, einen Fachraum, in dem speziell für das Fach Mathematik eine Vielzahl von Materialien zur Verfügung stehen, mit denen gebaut, experimentiert, geknobelt und handelnd operiert werden kann. Im 2. Schuljahr wird der Zahlenraum auf 100 erweitert und es wird auch hier der Anspruch der Aufgaben allmählich gesteigert. Vermehrt kommen dann kleine Textaufgaben hinzu. Großen Wert wird im Mathematikunterricht auf problemlösendes Denken gelegt. Die Kinder sollen immer wieder dazu angeregt und ermutigt werden, eigene Lösungswege zu finden und eine gewisse Kreativität dabei zu entwickeln.
Der Sachunterricht in den ersten beiden Schuljahren greift verschiedene Lernfelder auf. Da geht es darum sich selber kennen zu lernen, Pflanzen und Tiere werden erforscht, es wird gearbeitet zum Thema „Zeit“, die Umgebung der Schule wird erkundet und es werden technische Problemstellungen betrachtet. Immer wird auch der Bezug zur Jahreszeit und den dadurch bedingten Naturprozessen in den Unterricht eingebaut. Oft wird im Sachunterricht fächerübergreifend mit anderen Fächern insbesondere mit dem Fach Deutsch gearbeitet. Viele Inhalte werden in Form von Werkstätten oder Stationslernen angeboten, innerhalb derer die Kinder die Reihenfolge der zu bearbeitenden Aufgaben frei wählen können. Dabei wird vielfach mit Partnern oder auch in kleinen Gruppen gearbeitet.